Wie überzeuge ich mein Unternehmen von einer jährlichen Mitarbeiterbefragung zu Pulsbefragungen zu wechseln?

Die einmalige Mitarbeiterbefragung ist etabliert. Die meisten Unternehmen in Deutschland und Europa führen diese mindestens alle 4 Jahre durch. Ein Drittel sogar jedes Jahr. Doch in einer Welt, die sich immer schneller dreht und wir Daten immer schneller zu fassen bekommen, wagen viele Unternehmen den Schritt zu quartalsweisen, monatlichen oder gar wöchentlichen Pulsbefragungen der Belegschaft. 

 

Die Vorteile von Pulsbefragungen liegen auf der Hand:

  • Die Auswirkungen von externen Entwicklungen, wie zum Beispiel Marktentwicklungen oder Krisen, können sofort im Stimmungsbarometer nachvollzogen werden 
  • Der Einfluss von internen Entwicklungen, wie Managementwechsel oder Mergers, kann direkt gemessen werden
  • Die Themen der Befragungen können genauer auf die just in diesem Moment laufenden Projekte und Vorhaben zugespitzt werden, deshalb sind sie für die Mitarbeitenden relevanter
  • Durch die Verkürzung des Projektzyklus, ist ein höherer Bezug zwischen Erkenntnissen und Maßnahmen gegeben
  • Wenn Maßnahmen beschlossen werden, kann die Wirkung bereits im nächsten Umfragezyklus nachvollzogen werden 

Oft sind die Personaler im Gedankenschritt schon so weit, auf Pulsbefragungen zu setzen. Intern stoßen sie aber, wie viele, die etwas verändern möchten, auf Widerstand. 

 

So ist auch an dieser Stelle Überzeugungsarbeit notwendig. Mit diesem Artikel wollen wir Sie unterstützen diese in Ihrem Unternehmen zu leisten. 

Folgende Argumente werden gegen eine Pulsbefragung am häufigsten genannt: 

  • Zu viel Aufwand:
    • Das Argument ist hier: Schau mal was für ein Aufwand eine Befragung im Jahr ist. Wenn wir das jetzt jeden Monat machen, sind wir nur noch mit Befragen beschäftigt. 
    • Die Antwort: Ein Befragungsprojekt umfasst normalerweise die Aspekte der Vorbereitung, der Durchführung und der Auswertung. Dadurch, dass durch Pulsbefragungen dies nicht mehr als Projekt, sondern als Prozess im Unternehmen eingeführt wird, wird der Aufwand tatsächlich gesenkt. Das sehr aufwendige Einarbeiten in die Materie, die vorbereitende Kommunikation und die Auswertung komplexer Befragungen entfällt komplett. Im Vergleich, entspricht die leichtgewichtige Durchführung von Pulsbefragungen (weniger Fragen, öfters Zyklen) dem LEAN Ansatz, der auch in Produktions und anderen Prozessen bei uns Anklang findet. In einem solchen Licht, sollte das Management diesen Punkt sehr gut nachvollziehen können
  • Überlastung der Mitarbeitenden, nur noch am bewerten
    • Das Argument: Wenn die Leute ständig Feedback geben sollen, dann sind sie ja nur noch am bewerten und haben da schnell gar keine Lust mehr drauf. 
    • Die Antwort: Wenn jede Person je Umfragezyklus 5-10 Minuten investiert, um uns insgesamt ein besseres Bild zu geben wo wir stehen und was wir seit der letzten Befragung erreicht haben, dann sind das sehr gut investierte 5-10 Minuten. Tatsächlich verhält es sich so, dass Menschen lieber alle paar Wochen 5 Minuten investieren, als jedes Jahr 45 Minuten. Was wichtig ist, dass die Menschen wissen, das die Ergebnisse vom Management gesehen und ernst genommen werden. Egal ob es sich um eine jährliche oder eine Pulsbefragung handelt. 
  • Nicht umfänglich genug 
    • Das Argument: Man kann ja in 12 Fragen nicht alles wichtige herausfinden. 
    • Die Antwort: Mitarbeiterbefragungen mit 60-100 Fragen sind von Wissenschaftlern erarbeitet worden. Die Nuancen in denen sich Fragen unterscheiden dienen oft allein einer Kontrollinstanz und funktionieren im Prinzip nur, wenn jede Person gewissenhaft denkt und antwortet. Fakt ist leider, dass die Menschen eher generell das Thema bewerten und nicht auf jede Nuance eingehen können. Der Effekt der Kontrollfragen wird daher verfehlt. Wir denken schon, dass die wesentlichen Punkte, die eine MA Befragung umfassen muss, sich auf wenige wichtige und aktuelle Punkte herunterbrennen lassen. 
  • Wir führen doch die gleiche Befragung so schon immer durch, haben ja noch die ganzen Daten
    • Das Argument: Wir machen das doch seit 10 Jahren so. Wir haben auch alle Altdaten und können Trends bei einer Umstellung nicht mehr erkennen.
    • Die Antwort: Leider hat sich die Welt komplett verändert. Sowohl wir als Unternehmen als auch unsere Mitarbeitenden denken und handeln anders. Die Fragen, die wir uns vor 10 Jahren gestellt haben, sind heute vielleicht gar nicht mehr die richtigen. Zudem sind Trends immer aktuell und hängen von der Anzahl an Datenpunkten ab. Wir können mit Pulsbefragungen diese deutlich schneller einholen und daher auch schneller Trends erkennen und uns darauf einstellen. 

 

Wir hoffen, dass wir Ihnen hiermit genug Argumente für die Einführung von Pulsbefragungen liefern konnten. 

 

Wenn Sie weitere Fragen haben oder Argumente im Unternehmen genannt bekommen, die wir hier nicht aufgelistet haben, dann kontaktieren Sie uns bitte. Wir helfen und lernen sehr gerne. 

 

Ihr Honestly Team